Sie war in den 40er Jahren eine der großen Entdeckungen im Bereich der künstlichen Fasern: die Polyesterfaser. Und bis heute sind Kleidungsstücke aus Polyester weltweit in den Kleiderschränken zu finden. Ein Grund für die Beliebtheit des Materials ist nicht zuletzt die günstige Herstellung. Doch darüber hinaus kann die Faser auch noch einiges mehr. Was ist eigentlich Polyester und wie wird es hergestellt? Polyester ist eine Kunstfaser auf Erdölbasis. Polyesterfaserstoffe (kurz PES) werden im Schmelzspinnverfahren aus dem Kunststoff Polyethylenterephthalat (besser bekannt als PET) hergestellt: Der Kunststoff wird unter Hitzeeinwirkung in eine zähflüssige Schmelze umgewandelt. Diese wird dann durch Spinndüsen gepresst, wieder abgekühlt – und endlos lange Fasern, die sogenannten Filamente, entstehen. Je nach Beschaffenheit der Düsen können die Fasern zum Beispiel unterschiedlich fein sowie runder oder kantiger sein. Sie sind die Ausgangsbasis für die verschiedensten Stoffe und Kleidungsstücke.
Durchsichtig und luftig-leicht: Chiffon. Für die Herstellung dieses eleganten, sehr weich fallenden Stoffes wird Polyester als Alternative zu natürlicher Seide verwendet. Aus Chiffon werden beispielsweise zauberhafte Sommerkleider und Blusen gefertigt. Wirklich hochwertige Lederimitate sind heute viel mehr als nur eine preiswerte Alternative zu Echtleder – und für Laien äußerlich kaum vom natürlichen Vorbild zu unterscheiden. Für die Lederoptik wird in der Herstellung meist ein textiles Gewebe mit Polyester beschichtet. Elegant schimmernder Polyestersatin Satin ist ein Gewebe mit glänzender Oberfläche und kühlem, fließendem Griff. Es wird gerne aus den gleichmäßig glatten Polyesterfilamenten hergestellt, weil so der Glanzeffekt noch verstärkt werden kann. Fleece – der flauschige Kunstfilz Indem die Schlingen einer Polyester-Maschenware aufgeschnitten und angeraut werden, entsteht Fleece, ein Faserpelz mit vielen kleinen Luftkammern. Das leichte Material isoliert, wärmt und fühlt sich schön flauschig an. Softshell: hochfunktional, modern Häufig aus Polyester hergestellt ist Softshell das Ergebnis modernster Verfahren – und wird insbesondere für Sport- und Freizeitbekleidung eingesetzt. Die „weiche Außenhaut“ besteht meist aus mehreren Membranschichten, die gleichzeitig Atmungsaktivität und Wetterschutz gewährleisten. Polyester ist unter den Kunstfasern ein echter Alleskönner – und es gibt heute wenige Bereiche in der Modewelt, in denen das Material nicht Zuhause ist. Aus Polyesterfasern entstehen – von Chiffon über Kunstleder bis hin zu Fleece – die unterschiedlichsten Stoffe, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben.
So gut wie knitterfrei, Stoffe aus Polyester sind elastisch. Sie knittern daher kaum und sind meist bügelfrei – was die Pflege erleichtert. Auch Baumwollstoffe können durch einen Anteil Polyester weniger knitterempfindlich gemacht werden. Die schnelltrocknende Polyesterfasern nehmen kaum Feuchtigkeit auf. Aus diesem Grund trocknen Polyesterstoffe äußerst schnell, sind dafür jedoch nicht sehr atmungsaktiv. Eine Lösung für dieses Problem sind heute neben Mischgeweben und geeigneten Stoffarten speziell geformte Fasern mit vergrößerter Oberfläche. Die Faser für reiss- und scheuerfeste Kleidung. Polyesterfasern sind äußerst stabil – so dass aus ihnen sehr strapazierfähige Kleidungsstücke gefertigt werden können. Sie werden häufig auch als verstärkende Beimischung zu anderen Fasern gegeben.Beständige Farbintensität Polyesterfasern werden in einem speziellen Verfahren chemisch gefärbt. Dadurch können Kleidungsstücke in kräftigen Farben gefertigt werden, deren Intensität auch nach häufigem Waschen nicht verblasst. Von der Mikro-bis zur Grobfaser: Durch die in der Herstellung sehr stark variierbare Faserfeinheit entstehen aus Polyester Stoffe mit unterschiedlichem Griff – von fein und weich bis steif und stabil.Dass Polyester gerne für die Herstellung verschiedenster Textilien verwendet wird, lässt sich nicht bestreiten. Und ausschlaggebend hierfür ist nicht nur die vergleichsweise günstige Herstellung. Die stabile und unkomplizierte Kunstfaser ist äußerst vielseitig. Sie lässt sich sehr gut an den jeweiligen Anwendungsbereich anpassen und bei Bedarf mit anderen Fasern kombinieren.
Als Feinwäsche in der Maschine waschbar: Je nach Fasertyp kann Polyester bei 30 oder 40 °C, manchmal sogar bei 60 °C gewaschen werden. Da Polyesterstoffe aber meist nur oberflächlich verschmutzen, reicht im Regelfall eine geringe Waschtemperatur aus.
Nicht in den Wäschetrockner geben: Polyester ist hitzeempfindlich, sodass die Kleidung im Trockner einlaufen oder ihre Form verlieren kann. An der Luft trocknet sie aber ohnehin sehr schnell – da die Polyesterfaser kaum Wasser aufnimmt.
Nur auf niedrigster Stufe bügeln: Polyesterkleidung ist weitgehend knitter- und damit bügelfrei. Falls es doch einmal erforderlich sein sollte: Nur auf niedrigster Stufe bügeln und am besten ein feuchtes Tuch zwischen Bügeleisen und Kleidungsstück legen.
Keine Chlorbleiche einsetzen: Chlorhaltige Lösungen für die Fleckenentfernung sollten bei Polyester nicht eingesetzt werden. Ein bewährtes Hausmittel ist dagegen die Vorbehandlung mit Geschirrspülmittel.
Polyester in die Reinigung geben: Die meisten Polyesterstoffe können chemisch gereinigt werden. Sinnvoll kann dies beispielsweise bei empfindlichen Mischgeweben oder Kleidungsstücken mit Zierelement-Besatz sein. Stoffe aus der Kunstfaser Polyester gelten als pflegeleicht. Insbesondere um die brillanten Farben braucht man sich meist keine Sorgen zu machen. Häufig bestehen Kleidungsstücke jedoch nicht aus reinem Polyester, sondern aus Mischgeweben. Hier gilt es dann in besonderem Maß die Pflegehinweise des Herstellers zu beachten.
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